Donnerstag, 21. August 2008

abend

das selbst, das mir eigen gilt

die annahme, ich hätte etwas zu tun
mit jenem menschen der vor 10, vor 20, vor 25 jahren
meinen namen trug

ich verwerfe mich
muss es doch heißen
bis zum letzten gramm

bin nicht
war nicht
werde nicht

bis dort
und einen schritt
darüber hinaus

Mittwoch, 13. August 2008

da ist nichts

Freitag, 8. August 2008

abend in österreich

ganz abgesehen von der politik ist es mithin nach mitternacht.
das sollte bedeuten: schlafen gehen - aber was macht man nach einer ausgeschlafenen nacht? also wenn die letzte ausgeschlafen war, und man sich deshalb noch so erquicklich frisch fühlt. auch wenn der freitag noch vor einem liegt.

ich schenke mir also noch einen veltliner ein, einen grünen, einen bio, einen aus dem supermarkt, ja, nach dem zweiten bier schmeckt das doch alles gleich, natürlich. nicht so schlecht, denke ich, ohne zu wissen, nach welchen kriterien ich den wein beurteilen sollte.

ich bin gegen agrarsubventionen die dafür sorgen, das eu-mais in afrika billiger verkauft wird, als der dort angebaute. das wollte ich festgehalten haben.

als kind hatte ich den glauben, der technische fortschritt solle dazu dienen, dass die menschen weniger arbeiten müssen.

ich habe mich sehr gewundert, als mir ein guter, ein sehr guter freund mitgeteilt hat, er hätte nicht studiert, wenn er dadurch nicht ein höheres gehalt erreichen würde.
ich wundere mich häufiger, wenn auch nicht in diesem ausmaß, wenn mir allenthalben leute erklären, es würde niemand arbeiten, wenn es ein allgemeines grundeinkommen gäbe.

vor wenigen minuten habe ich in einer fernsehaufzeichnung gehört, wie thomas bernhard politiker, egal welcher farbe, für unmusisch befunden hat. ich meine, ein stück weit verstanden zu haben.

mutlos werde ich bisweilen, wenn ich ausgeschlafen bin. wenn ich bedenke, wie vieles schon gedacht, gesagt, versucht wurde. und wie es jetzt ist.

Donnerstag, 24. Juli 2008

hunde, die bellen, beißen nicht

ich befinde mich derzeit in einem umfeld, das sprachliche grenzen beinhaltet. während ich für gewöhnlich versuche, mit wenigen, spitzfindigen bemerkungen zu punkten, muss ich hier darauf achten, möglichst eindeutige formulierungen zu treffen. ich bemühe mich um eine sprechweise, die allgemein verständliche wörter gebraucht, ich kämpfe um eine syntax, die doppelbödigkeiten vermeidet.

so wie ich im schauspiel darum gekämpft habe, die sätze einfach zu sagen, die vorgegebenen sätze, so ist es jetzt mein bemühen, selbst diese sätze zu finden, die sätze, die nichts darüber hinaus wollen.

wenn ich jetzt versuche, in dieser art einen, diesen, text zu schreiben, dann fühlt sich das an, als würde ich aufrecht bei tisch sitzen, als würde ich in einem vernünftigen mittelklasse wagen fahren.
es ist die reduktion auf das wesentliche, die selbst den minimalismus verneint, da dieser anforderungen an den rezipienten stellte, die zweifel offen lassen könnten.

in dieser form, die nicht versucht in ihrer art ihren inhalt zu relativieren, erhalten die sätze wirklichkeit. möglicherweise ist es nicht meine, möglicherweise haben diese sätze genauso viel mit mir zu tun, wie solche die ich aus der zeitung abschreiben könnte. aber sie sind wirklich für sich, und sie sind wirklich weil sie geschrieben wurden.

in meinem derzeitigen umfeld verfolgt jeder satz einen zweck. der zweck scheint von außen vorgegeben, er genügt etwa dem geplanten tagesablauf, oder er zielt auf normalisierung ab. welchen zweck verfolge ich, wenn ich beschließe etwas zu schreiben? denn das ist der beschluss, etwas zu schreiben, ohne inhaltliche dringlichkeit. und zum zeitpunkt des beschlusses auch noch ohne vorgabe der art, auch wenn es die art ist, die mich interessiert, auch wenn die art das ist, was ich ertasten möchte.
weil ich glaube, dass dieses ertasten, meine sensibilität, von faktoren abhängt, die unbewusst durch das umfeld geprägt werden.

von radikaler nüchternheit erwarte ich mir, dass sie zwecklosigkeit bloßlegt. jede wissenschaftliche argumentation, die ihre art als hervorragend betrachtet, stellt sich mir als eitelkeit dar. der wissenschaftliche zweifel darf nicht vor der existenz haltmachen, sonst ist er kitsch und verrat, und munition für jede ideologie.

Dienstag, 22. Juli 2008

spiegel der welt ..

.. also nicht der radikale konstruktivismus. da ist eine welt, die sich durch meine sinnesorgane auf meine wahrnehmung spiegelt. mag sein.

allein von den fünf schulmedizinisch anerkannten sinnen projeziert sich unsere - vielmehr meine - welt also von zumindest fünf dimensionen auf ein konglomerat wirklichkeit. (und diese fünf dimensionen ließen sich auf zwanzig, fünfzig oder noch mehr erweitern, da etwa ein geruch nicht ausschließlich nach einem merkmal klassifiziert werden kann, verbrannt bis frisch vielleicht, ...)

naheliegend, daß das zusammenspiel der sinneseindrücke bei jedem menschen verschieden austariert wird - wie also ist es möglich, daß wir uns trotzdem verständigen können?

da ist zum einen die suche nach dem größten oder kleinsten gemeinsamen nenner, da ist außerdem ein sehr feines angleichen im gange - und auf einmal erscheint eine gruppenhypnose in anderem licht: eine aufgesetzte linse, die eine derartige verfremdung erzeugt, daß all die kleinen unterschiede, mit denen wir uns täglich auseinandersetzen müssen, verschwindend erscheinen.

und das, was uns als normales leben verkauft wird, ist bestandteil einer sich selbst erzeugenden hypnose, ein zerrspiegel der sich dadurch erhält, dass wir am stärksten aufeinander reagieren.

Freitag, 18. Juli 2008

vielleicht ein guter tag

vielleicht wäre das heute ein guter tag um noch etwas zu schreiben.
ich werde es nicht erfahren.

ein kleiner moment verinnerlichung sagt mir, es ist richtig so.

mehr bleibt nicht. und letztlich auch nicht das.

Pessoa (2)

"Eindrücke äußern heißt eher uns davon überzeugen, daß wir sie haben, als daß wir sie wir sie wirklich hätten."

(211)

Nicht zuletzt, aber nicht nur in Bezug auf Literatur bedenkenswert.

Mittwoch, 16. Juli 2008

gedicht (iii')

mit all den gedanken
die ich habe und nicht haben darf
mit all den gedanken
die in meiner welt nichts verloren haben
ließe sich das eine oder andere leben füllen
mein leben vielleicht
wäre ich wie ich bin
und nicht wie ich darf

Montag, 14. Juli 2008

Blindflug

Platzhalter für bessere Zeiten.
Ziele, und die Angst, die Bestimmung des eigenen Lebens zu verpassen.

anmerkungen

ohne auf sonderlich literarischen wert zu pochen, nimmt der autor abstand vom anspruch, korrekte interpunktion einzusetzen. soviel dazu.

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